La buena vida
Das gute LebenDE/CH, 2015, 97 min, OF mit deutschen Untertiteln
Regie: Jens Schanze
Montag
8. Juni
18:00
FILMGESPRÄCH
mit Ulrich Brand (Professor für Internationale Politik, Universität Wien) - via Videostream
CO-PRÄSENTIERT VON
AAI - Afro-Asiatisches Institut Graz, Alternativreferat der ÖH Uni Graz, Transition Graz
Jairo Fuentes, der junge Anführer der Dorfgemeinschaft von Tamaquito, lebt in den Wäldern im Norden Kolumbiens. Die Natur gibt den Menschen hier alles, was sie zum Leben brauchen. Seit Jahrhunderten gehen sie in den Bergen auf die Jagd, sammeln Früchte und halten Hühner, Schafe und Rinder. Doch die Lebensgrundlage der Wayúu-Gemeinschaft wird durch den Kohleabbau in der Mine „El-Cerrejón“ zerstört: Das gewaltige Loch (mit 700 Quadratkilometern der weltweit größte Kohletagbau) frisst sich immer tiefer in die einst unberührte Landschaft. Die Steinkohle wird in alle Welt exportiert. In Deutschland, England und Israel, in den Niederlanden, der Türkei und den USA (und vermutlich auch in Mellach, nur rund 15 Kilometer von der Grazer Stadtgrenze entfernt) produzieren die Kohlekraftwerke damit den Strom, der das Leben schnell, hell und warm macht.
Jairo Fuentes ist entschlossen die gewaltsame Vertreibung seiner Gemeinschaft, wie andere Dörfer sie in der Vergangenheit erlebt haben, zu verhindern. Er beginnt Verhandlungen mit den Betreibern der Kohlemine, hinter denen mächtige Rohstoffkonzerne wie Glencore, Anglo Amercian und BHP Billiton stehen. Der Dialog mit den Konzernvertreter_innen gestaltet sich jedoch schwierig. Sie versprechen den Dorfbewohner_innen die Segnungen des Fortschritts, die Wayúu hingegen legen keinen Wert auf moderne Häuser mit Stromversorgung und ein so genanntes „besseres Leben“.